Sonntag, 20. März 2011

Wieder zurück - von der Hitze Mwanzas ins frische, verregnete Peramiho

- Zwischenseminar vom 23.2. bis 2.3.2011

Nicht gerade erholt, sondern eher angeschlagen und müde sind wir wieder in unserer gewohnten Umgebung angekommen. Es ist schon krass, wie einen so ein Seminar schlauchen kann. Wobei das sicherlich auch an den Busfahrten (ca 1700 km einfach) und den extremen Temperaturunterschieden lag. In Peramiho sind wir mitten in der Regenzeit, d.h. ständige Regengüsse und ca 20°C (was für uns hier frisch ist;)) und in Mwanza herrschte Hochsommer pur. Bei 35°C mussten wir aufpassen keinen Sonnenbrand zu bekommen, aber zum Glück gab's eine gute Eisdiele.
Da Tilman lieber über Dar-Es-Salaam fahren wollte, ich mir aber die eigentliche Hauptstadt Tansanias mal anschauen wollte, reisten wir getrennt nach Mwanza. Während Tili den Bus nach Dar und anschließend weiter nach Mwanza nahm, fuhr ich gemeinsam mit Philipp aus Mbinga über Iringa nach Dodoma. Dort angekommen waren wir überrascht: kaum Verkehr, kaum Leute auf den Straßen – einfach nichts los und das in der Hauptstadt Tansanias. Am Tag drauf schauten wir uns Dodoma dann mal genauer an, besichtigten die katholische Kirche, den Bahnhof (sehr klein und heruntergekommen) und genossen mit frischem Mangosaft den Nyerere Park. Am nächsten Tag fuhren wir dann weiter nach Mwanza. Die Landschaft dorthin war beeindruckend hügelig, weit und vorallem grün. Landschaft1
Landschaft2
Nach insgesamt 3 Tagen Busfahrt sind wir dann endlich in Mwanza angekommen. Ein kleines Städtchen direkt am Viktoria-See (der Größte Afrikas übrigens). Da dieser aber leider mit Bilharziose verseucht ist, konnten wir den See nur von außen genießen.
See
Angekommen in unserer Unterkunft trafen wir nach unserem Urlaub wieder auf Elisa, Isabella (Mtwara), Hannah und Johannes (Mbinga). Außerdem kamen auch die Freiwilligen aus Rulenge, Ngara und 11 weitere Welwärtsler/innen aus Münster, die ihr Freiwilliges Jahr in Sumbawanga, in Iringa und im Nachbarland Ruanda absolvieren. GruppenfotoAls dann am nächsten Tag alle 24 Teilnehmer/innen und die 4 Leiter/innen anwesend waren konnte das Seminar beginnen. Ach ja, vilt noch eine kurze Vorstellung der Seminarleitung: Christoph Schlämmer (zuständig für die aus Würzburg entsannten, also uns;)), Andrea Weißer (BDKJ München), Laura und Franzi (beide ehemalige Weltwärtslerinnen in Tansania und für die Freiwilligen aus Münster zuständig). Den ersten Tag verbrachten wir vorallem damit uns vorzustellen, was wir so machen und natürlich die anderen Freiwilligen kennen zu lernen. Schnell stachen Tilman und Ich heraus. Wir waren die Einzigen, die im landwirtschaftlichen Bereich tätig sind. Alle anderen (ausgenommen 2 Jungs → Computer-Spezis) arbeiten mit Kindern ganz gleich ob Schul-, Kindergarten-, Heim- oder Straßenprojekt zusammen. An den folgenden Tagen machten wir viel Partner- bzw Gruppenarbeit und sprachen über unsere bereits gemachten Erfahrungen, positive sowie negative Erlebnisse, aber auch über Sehnsüchte und Ziele für die verbleibende Zeit. Außerdem besichtigten wir die Universität und durften bei einer Vorlesung dabei sein und mit den Studenten über Entwicklungshilfe diskutieren. Alles auf englisch versteht sich. Momentan gibt es dort ca 2.000 Studierende. Das Gelände war beeindruckend schön angelegt, die Hörsäle gut ausgestattet und die nächsten Lehr-Gebäude schon im Rohbau. Uni den nächsten Jahren, soll es für 14.000 junge Tansanier/innen möglich sein dort zu studieren. Genauso wie von der guten Ausstattung waren wir von den jungen Tansanier/innen überrascht und stellten fest, dass es hier nicht immer heißt: „Frauen sind eingeschüchtert und verhüllt“. Anlass für unseren Besuch war außerdem mit Studenten in Kontakt zu kommen und sie zu fragen, ob sie nicht Lust hätten uns bei unserem nächsten Seminarpunkt zu begleiten. 3 Tage später besuchten wir nämlich verschiedene NGO's (non-governmental organisation). Tilman ging mit seiner Gruppe zum „Community Animation Centre of Tanzania“, die sich für Menschenrechte, Umweltschutz, ökonomische Fortschritte und im Gesundheitswesen engagieren. Ich ging zu „Amani Girls“. Ein Hilfsprojekt für Straßenkinder (Mädchen bis 13 Jahren). Ein interessanter Tag, der uns Einblicke in verschiedene Hilfsorganisationen in Mwanza bot.
Da wir Abends meistens kein Programm mehr hatten, gingen wir des öfteren in den „Villa-Park“. Eine ziemlich schöne, große Location mit Live-Band, bei der es neben zig Bildschirmen auch eine Großleinwand gab. Auf dieser konnten wir dann auch endlich einmal wieder Fußball schauen (Mailand-Bayern und Bayern-Dortmund). Abgesehen von dem zweiten Spiel der Bayern, war es mal wieder richtig schön, Fußball im TV zu sehen. Da auch ne Disco dazugehörte, nutzten wir Mädels natürlich auch die Gelegenheiten um Tanzen zu gehen;).
Am letzten gemeinsamen Abend der Seminargruppe gingen wir dann zusammen in einem 5*Hotel Essen. Hotel
Wir kamen aus dem staunen nicht mehr heraus. Das Hotel lag direkt am Viktoria-See und bot neben leckerem Essen auch eine schöne Grün-Anlage, einen Pool, sowie eine schöne Aussicht auf den Sonnenuntergang. Sonnenuntergang
Und ehe man sich versieht, ist alles vorbei und was bleibt ist die Erinnerung. Rückblickend war das Seminar schön und gab bei dem ein oder anderen einen kleinen Denkanstoß;). Mit neuem Enthusiasmus und Vorfreude auf die Einsatzstellen fuhren wir dann gemeinsam mit den Freiwilligen aus Mbinga und Christoph Schlämmer, der sich die Einsatzstellen einmal vor Ort anschauen wollte, zurück nach Peramiho.
Dort angekommen, lies die Konfrontation mit der Arbeit die Euphorie erstmal schwinden. Tilman stellte fest, dass es auf dem Feld jetzt nicht mehr allzu viel zu tun gibt und möchte deshalb auch in naher Zukunft in die Abtei-Küche wechseln. Ich musste nach meiner Rückkehr feststellen, dass in meiner Abwesenheit nicht alles so gelaufen ist wie es eigentlich sollte. Nun gut, da ich mich jetzt aber nicht in einer neuen Arbeitsstelle einarbeiten möchte, hab ich mich nun dazu entschlossen weiterhin auf der Hühnerfarm zu arbeiten. Auch wenn ich mich über manche Sachen ärgere, ändern kann ich sie eh nicht. Ich kann jetzt nur für das letzte halbe Jahr versuchen, das Beste draus zu machen und meine Arbeit so fortsetzen, damit ich am Ende zufrieden gehen kann;). Bis dahin sind es aber (nur) noch 4 ½ Monate Arbeitszeit und hoffentlich noch genügend Zeit die gesetzten Ziele umzusetzen.

Bis bald
Alle liebste Grüße aus Peramiho,
Babs&Tili

P.S. Es lohnt sich, die ersten Beiträge nochmal anzuschauen;)!

Salamu nyingi kutoka Tanzania

Barbara und Tilman on tour

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